Viren & Co.

Noch vor 10 Jahren glaubten viele, dass uns heute Viren und andere Computer-Schädlinge nicht mehr bedrohen würden. Aber es kam anders. Immer neue Varianten tauchten auf. Die Hersteller von Anti-Viren-Software sahen sich immer neuen Herausfordungen gegenüber.
Die Angriffe von Viren und Hackern werden immer agressiver, die Schäden, die durch Stillstand oder Ausfall auftreten, gehen in astronomische Höhen.

Welche Arten gibt es?

Viren - darunter Programm-Viren die aktiv werden, wenn ein befallenes Programm ausgeführt wird. Sie benötigen Programme mit der Datei-Endung: "exe", "com" oder "dll". Skriptviren hingegen befallen Skripte, die beispielsweise in Internetseiten eingebaut sind. Javascript z.B. ist eine Programmiersprache fürs Internet, die von allen gängigen Internet-Zugriffsprogrammen verstanden wird. Sobald ein befallener Script ausgeführt wird, ist der Computer infiziert. Bootviren infizieren den Bootsektor der Festplatte oder auch von Speichermedien. Sie sollten deshalb niemals eine bootfähige Diskette oder CD im Laufwerk lassen, wenn Sie Ihren PC ausschalten. Makroviren benötigen Dateien, die Makros enthalten (z.B. in Word oder Excel). Sobald ein solches, mit Makroviren befallenes Programm ausgeführt wird, werden auch die Virus-Befehle ausgeführt.

Würmer - sie nutzen die Netzwerkverbindungen eines Computers oder die E-Mail um sich zu verbreiten. Ist der Wurm aktiv, durchsucht er den PC nach e-mail-Adressen und verschickt sich dann selbst. Aber auch über eine ganz normale Internetverbindung finden einige Würmer den Weg auf andere Computer.

Trojaner - sie kommen eingebettet in andere Programme auf den Computer. Wird das Programm gestartet, wird auch der Trojaner aktiv, der dann beispielsweise ein Spionage-Programm installiert, das auch unabhängig vom Trojaner läuft. Man unterscheidet zwischen Trojanern, die den eigentlichen Schädling schon dabei haben, oder solchen, die anschließend das Schadprogramm aus dem Internet laden.

Spionage-Programme - durchsuchen den Computer nach vertraulichen Daten und geben diese übers Internet weiter. Die meisten Spionage-Programme nutzen den Trojaner als Transportmedium. Es gibt aber auch ganz normale Programme, die einen Spionage-Teil mit dabei haben. Keylogger sind spezielle Spionage-Programme, die jeden einzelnen Tasten-Druck protokollieren und übers Internet versenden. Eine besondere Methode um an persönliche Passworte zu gelangen. Datensuchprogramme durchsuchen die Festplatten nach Zugangsdaten und Passworten und senden diese ebenfalls übers Internet an den Verfasser. Und dann gibt es noch Programme, die untersuchen, welche Internetseiten Sie besuchen, welche Waren Sie bestellen und welche Interessen oder Vorlieben Sie haben. Diese Informationen werden dann an unseriöse Firmen weitergeleitet, die Sie anschließend mit gezielten Werbemaßnahmen belegen können.

Was gibt es sonst noch...

Außerdem gibt es sogenannte "Hintertür-Programme", die es Hackern erlauben, sich auf Ihrem PC anzumelden, auf Ihre Daten zuzugreifen, Programme auszuführen oder zu installieren. Dazu gibt es Rootkits, die die Spuren dieser Hackerangriffe verwischen und sogar im Hintergrund laufende Programme für Windows unsichtbar machen.

Wie können Sie sich schützen?

Sie benötigen drei Barrieren:

1) Eine Firewall

2) Ein Anti-Virenprogramm

3) Ein Anti-Spionage-Programm

Die Firewall - sie überwacht, welche Programme Daten ins Internet senden oder daraus erhalten. Anhand von Einstellungen kann die Firewall erkennen, ob der Datentransfer korrekt ist oder nicht. Versucht ein "unbekanntes" Programm Daten zu senden oder zu empfangen, schlägt die Firewall Alarm und Sie müssen entscheiden ob der Transfer OK ist oder nicht.

Das Anti-Virenprogramm durchsucht alle Daten nach Schädlingen, auch neue, über das Internet empfangene Daten. Entdeckt es Schädlinge, verhindert es das Ausführen dieses Codes und versucht die Viren zu löschen (was allerdings nicht immer gelingt).

Das Anti-Spionage-Programm arbeitet ähnlich wie die Virenschutzsoftware, allerdings ist es auf Spionage-Programme spezialisiert.

Glauben Sie nicht, wenn Sie einmal ein Anti-Virenprogramm installiert haben, dass Ihr Computer von nun an geschützt ist. Schädlings-Programmierer sind sehr rührig. Es kommen immer wieder neue Viren & Co. Selbst mit einem ständig aktualisierten Schutzprogramm sind sie schutzlos völlig neuen Virenarten ausgeliefert. Erst wenn der Virus bekannt ist, kann der Software-Hersteller reagieren. Daher sollten Sie Ihr Schutzprogramm ständig auf dem neuesten Stand halten. Die meisten Software-Hersteller bieten einen automatischen Update-Service an.